Für eine Ästhetik des Herzens
Herbert Antweiler
Jahrgang 1957, geboren in Köln, Formenfinder, Lebensraumgestalter, Bildhauer, Dichter und Diplom-Pädagoge, Berufliche Tätigkeiten im sozialen und kreativen Bereich, Ehemann und Vater zweier Kinder, 1993 Gründung von KARAMULIS – Atelier für Lebensraumgestaltung, Aktiv in der Gestaltung von Architektur im privaten und öffentlichen Bereich bis 2014, Seminartätigkeit seit 1994 mit Themen wie „Intuitive Formfindung“, „Steinbildhauerei“, „Metallgittertechnik“, Schreibtätigkeit im Rahmen von „Gedankenreisen“ seit etwa 2005
Projekt Pillars of Freedom:
Eine Gedankensäule - Worte reichen in den Himmel
Hier anschauen: (Pdf-Download-Link):
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Fingerspitzengefühle – Mein Weg zwischen Gefühl, Verstand und Begeisterung ...
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Ästhetik des Herzens - Kann man Schönheit verstehen?
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Die Ästhetik des Herzens macht Schönheit erlebbar. Für jeden Menschen hält sich Schönheit bereit, in einer ihm eigenen Form. Neue Horizonte werden auf der Suche nach dem Schönen für den Menschen sichtbar.
Wenn wir achtsam und respektvoll die Landschaft betrachten in der wir leben und arbeiten, nehmen wir ihre Schönheit wahr. Später sehen wir auch die Wunden, die durch unsere Eingriffe im natürlichen Relief entstanden sind. Wir haben eine klare Meinung zu dem, was wir als „schön“ empfinden und was nicht.
Ästhetik ist die Lehre vom „Schönen“. Dieser wird jedoch heute kein besonderer Gehalt zugesprochen. Die Realität, das „wirkliche Leben“ muß nach allgemeiner Auffassung hart und unangenehm sein, um „ernst“ genommen zu werden. Wer kritisiert und analytisch arbeitet genießt in der Regel Achtung und Anerkennung auch wenn das Ergebnis zerstörerisch oder demoralisierend sein sollte. Wer schöpferisch tätig ist, sich um die Entfaltung des Schönen bemüht, wer sich mit der Gestaltung einer lebenswerten Umwelt auseinandersetzt, läuft dagegen leicht Gefahr, als jemand abgestempelt zu werden, der sich „nur“ mit Gefühlen, mit dem Banalen, nur mit der Oberfläche beschäftigt. Tatsächlich verhält es sich umgekehrt.
Man mag sich nicht mit dem beschäftigen, was Schönheit eigentlich ist. Vielleicht ist es zu aufwendig festzustellen, was nun im allgemeinen Sinne schön ist und was nicht. Eine anerkannte und überprüfbare Definition gibt es nicht. Wenn ich nicht weiß, was Schönheit ist, kann ich sie auch nicht schützen oder neu entstehen lassen. Und so verbannt der entscheidende Mensch die Ästhetik in den Bereich der Gefühlsduselei, der Unmöglichkeit. Weil Schönheit nicht einfach zu begreifen ist, wird sie Nebensache. Kostengesichtspunkte spielen bei wichtigen Entscheidungen die eigentliche Rolle, erst dann die Qualität. Ästhetik ist eine wesentliche Voraussetzung für Qualität! Der kühle Verstand regiert heute noch über die Wärme des Herzens. Schöpferische Ideen entstehen aber nicht durch die Arbeit des Verstandes. Ideen entwickeln sich aus der Freiheit eines „Offenen Herzens“. Schönheit entwickelt sich aus der Energie der Begeisterung für eine Idee!
Schön ist, was aus der Begeisterung für etwas entsteht.
Schönheit hat viele Gesichter. Sie wird von jedem Menschen unterschiedlich wahrgenommen. Wir sind verschieden und was wir als schön empfinden, ist gleichfalls unterschiedlich. Dennoch ist in jeder Schönheit, mit einem „Offenen Herzen“, die Begeisterung spürbar, welche der Schöpfer für sein Werk empfindet. Diese Empfindung geht auf den aufmerksamen Betrachter über.
Schön ist, was Begeisterung hervorruft.
Das „Offene Herz“ ist das Sinnesorgan, mit welchem dieser Teil der Welt wahrgenommen wird. Schönheit, Faszination und Lebenskraft sind mit einem „Offenen Herz“ eindeutig wahrnehmbar. Schönheit ist niemals starr und unbeweglich, sie ist lebendig, äußerlichen Veränderungen unterworfen. Wir spüren, daß die Schönheit, die uns aus einem jungen Gesicht entgegenleuchtet, gleichen Ursprungs ist, wie diejenige, die ein altes Gesicht schön macht. Wir spüren wenn sie fehlt. All das ist eindeutig wahrnehmbar.
Schönheit kommt aus dem Herzen, fügt sich ein in Ihre natürliche Umgebung.
Da sind auch Anstöße und Anregungen gefragt, da wird auch die Spannung sichtbar, die zwischen den Polaritäten des Lebens besteht. Da ist Chaos und Bewegung, welche immer wieder zu einem Zentrum zurückfindet, bevor sie wieder neue Wellen schlägt. Die lebendige Schönheit ist mehr als nur Harmonie, sie fügt sich ein in Ihre Umgebung. Sie kann ihr keine Wunden zufügen. Wunden entstehen dort, wo Schönheit fehlt. Wir können die Kraft dieser Schönheit spüren; die Wärme, die aus dem Herzen kommt, wenn wir unseren Möglichkeiten der Wahrnehmung vertrauen.
Viele bedeutsame Entscheidungen basieren heute einseitig nur auf dem „Kühlen Verstand“. Kälte ist mangelnde Wärme. Ziehen wir Wärme aus einem Körper ab, so erhalten wir erstarrte Bewegung. Wärme ist Antrieb für Bewegung. Wärme ist Leben. Kälte und Wärme sind in einem untrennbaren Zusammenspiel miteinander verbunden. Nicht anders ist es mit Verstand und Herz. Es ist ein trauriger Irrtum zu glauben, Eines könne das Andere ersetzen.
Die Wärme des Herzens ist die Kraft, die uns am Leben erhält. Der Verstand gibt dieser Kraft eine Richtung.
Überdauernde Entscheidungen werden von Beidem getragen.